Große Gegensätze zwischen den Städten, allen voran der quirligen Metropole Bamako, und den ländlichen Regionen, in denen ungleich schwierigere Lebensbedingungen vorherrschen, bestimmen den Alltag.
Währung
Franc CFA (FCFA) BCEAO
Wechselkurs 656 Franc CFA pro 1 Euro
Zeitzone UTC
Landesvorwahl (Telefon) 00223
Klima (für Hauptstadt) tropisch
Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen
Für eine Einreise nach Mali werden ein gültiges Visum, ein Einreiseformular des malischen Gesundheitsministeriums und eine Bescheinigung über einen negativen COVID-19-Test, der nicht älter als drei Tage sein darf, benötigt. Umfassende Informationen über die aktuell geltenden Einreisebestimmungen finden sich auf der Mali-Seite des Auswärtigen Amtes. Ein Visum kann man bei der malischen Botschaft in Berlin beantragen.
Wohnen und Versorgen
In Bamako gibt es zwei internationale Schulen: das Französische Gymnasium, dem auch eine Grundschule angegliedert ist, sowie die Amerikanische Schule.
Während es in Bamako ein relativ gutes Versorgungsangebot gibt, so gibt es unter anderem ein vergleichsweise gutes Angebot an Obst und Gemüse, mehrere Supermärkte und zahlreiche Restaurants, sind die Versorgungsmöglichkeiten im Landesinnern sehr eingeschränkt. Informationen über Ernährungsgewohnheiten und Versorgungsmöglichkeiten finden Sie bei afrika-travel. Vegetarier finden in vielen Restaurants nur ein sehr eingeschränktes Angebot vor, da der Nicht-Verzehr von Fleisch in Mali zumeist mit fehlender Kaufkraft und nur sehr selten mit vegetarischer Lebensweise assoziiert wird.
Einige landestypische Gerichte wie Reis mit Erdnusssauce oder Reis mit Farkoy-Sauce enthalten relativ viel Fett und liegen dementsprechend schwer im Magen. Das Nationalgetränk Tee wird mit zumeist chinesischen Teepulver und viel Zucker zubereitet. Der Teezubereitung und dem Teekonsum fällt eine wichtige soziale Funktion zu. Teerunden, die sogenannten Grins, sind eine feste Institution im Leben der jungen Generation. In den Grins kommen Gruppen von Freunden/Freundinnen zusammen, um Tee zu trinken, sich weitgehend ungestört zu unterhalten und sich im Bedarfsfall nach Kräften zu unterstützen. Somit bieten die Grins jungen Menschen wichtige anerkannte Freiräume in einer hierarchisch geprägten Gesellschaft.
Der Wohnungsmarkt in Bamako bietet zahlreiche Objekte höheren Standards. Besonders beliebt bei Europäern und US-Amerikanern sind die Wohnviertel Badalabougou und Torokorobougou. In den vergangenen Jahren sind die Mieten für mittlere und gehobene Objekte deutlich angestiegen.
Außerhalb Bamakos hingegen gestaltet sich die Suche nach Wohnobjekten, die gängigen europäischen Vorstellungen entsprechen, schwieriger. Im Berufsleben und im Alltag ist eine Kenntnis der malischen Feiertage sehr hilfreich.
Geld und Geldtransfer
Zahlungsmittel in Mali ist der Franc CFA (FCFA). Mali ist Mitglied der westafrikanischen FCFA-Zone. Vor der Einführung des Euro war der FCFA durch einen festen Umtauschkurs von 1:100 an den französischen Franc gebunden. Diese Bindung ist bei Einführung des EURO beibehalten worden. Damit beträgt der Umtauschkurs 1 Euro = 655,9 FCFA.
Die Beibehaltung dieses festen Kurses unterliegt dem Willen der Europäischen Zentralbank (EZB) und kann jederzeit aufgehoben werden. Insbesondere in Bamako kann man in Hotels, Supermärkten und bei vielen Händlern mit Euro bezahlen. Tauschen kann man Euroscheine in Banken sowie bei fliegenden Händlern, wobei bei letzteren ein erhebliches Maß an Vorsicht geboten ist. In Banken kann man auch Schecks einlösen, wobei jedoch hohe Bearbeitungsgebühren anfallen können und bisweilen Geduld gefragt ist.
Geldüberweisungen von Deutschland nach Mali sind grundsätzlich möglich, sie können aber zeitaufwendig und teuer sein. Der Gebrauch von Kreditkarten ist bislang noch wenig verbreitet und beschränkt sich weitestgehend auf größere Hotels, Fluggesellschaften und Autoverleihfirmen. In Bamako und allen größeren Städten kann man in Banken an Geldautomaten mit Kreditkarten
Bargeld abheben.
Reisen, Transport und Verkehr
Mali ist bislang touristisch wenig erschlossen und die touristische Infrastruktur ist auch in den von Touristen besuchten Landesteilen vielfach dürftig. Dennoch ist Mali, eine entsprechende Sicherheitslage vorausgesetzt, insbesondere für Individualtouristen ein lohnenswertes Reiseziel, welches eine Reihe sehr interessanter natürlicher wie kultureller Sehenswürdigkeiten aufzubieten hat. Von ausländischen Touristen werden neben Bamako vor allem Ségou, Djenné, Mopti, das Dogonland und Timbuktu besucht. Eine gute Übersicht über touristische Ziele bietet die Internetseite des malischen Tourismusbüros OMATHO, auf der auch aktuelle Informationen und Empfehlungen erscheinen.
Abgesehen vom großen Markt (grand marché) im Stadtzentrum, der Zentralmoschee (grande mosquée) und einem interessanten Handwerkermarkt, lohnt sich in Bamako insbesondere der Besuch des Nationalmuseums. Besonders sehenswert sind die ethnologischen Sammlungen, in denen religiöse Gegenstände, Masken und Holzfiguren gezeigt werden.
Eine der touristisch am stärksten frequentierten Regionen ist das Dogonland, das in Zentralmali zwischen Mopti und der Grenze zu Burkina Faso gelegen ist. Der Steilabfall der Falaise de Bandiagara erstreckt sich über eine Länge von 140 km und weist markante, bis zu 300 m hohe Felswände auf, an deren Fuße sich malerische Dörfer mit einer reichen kulturellen Tradition befinden. Am besten lässt sich das Dogonland während mehrtägiger Wanderungen entdecken. Neben Wanderungen im Dogonland gehören Kameltouren in der Umgebung von Timbuktu zu den touristischen Attraktionen Malis.
Die Fahrt über die Tanezrouft-Strecke von Algerien nach Mali setzt eine entsprechende Ausrüstung voraus und verlangt den Reisenden einiges an Schweiß und Ausdauer ab.
Beste Reisezeit sind die vergleichsweise kühlen Monate von November bis Februar. Allerdings sollte man bei der Reiseplanung bedenken, dass auch in diesen Monaten die Mittagstemperaturen leicht über 30°C steigen können und sich deshalb eine längere Mittagspause empfiehlt. Zudem sollte man, insbesondere wenn man Touren nach Nordmali plant, einen soliden Schlafsack mitnehmen, weil es nachts empfindlich kalt werden kann. Wer Wert auf eine komfortable Unterbringung legt, sollte im Zeitraum November bis Februar vor Antritt Unterkünfte reservieren (am besten telefonisch und / oder per Mail), da in Friedenszeiten während dieser Jahreszeit die anspruchsvolleren Unterkunftsmöglichkeiten schnell belegt sein können.
Für Reisen außerhalb Bamakos sollte man am besten FCFA und Euroscheine mitnehmen, die man in den Banken der größeren Städte tauschen kann. Erwartet man ein bestimmtes Maß an Annehmlichkeiten, was Unterbringung und Transport angeht, so ist Mali kein preisgünstiges Reiseland.
Die Risiken im Straßenverkehr sind erheblich. Aufgrund des damit einhergehenden Sicherheitsrisikos rät das Auswärtige Amt von nicht zwingend notwendigen Überlandfahrten ab. Zudem warnt es vor Fahrten nach Einbruch der Dunkelheit. Der Vollständigkeit halber sei darauf hingewiesen, dass die größte Bedrohung für Leib und Leben von Verkehrsunfällen mit Überlandbussen ausgeht.
Sicherheit für Ausländer
Das Auswärtige Amt rät von nicht dringend erforderlichen Reisen nach Mali ab. Insbesondere aufgrund der Konflikte in Nord- und Zentralmali wird zum gegenwärtigen Zeitpunkt nachdrücklich vor Reisen in bestimmte Landesteile (Regionen Timbuktu, Kidal, Gao, Taoudenni, Mopti und Ségou; nördliche Teile der Regionen Kayes und Koulikoro sowie nordöstlicher Teil der Region Sikasso) gewarnt. Vor dem Antritt einer Reise sollte man sich auf jeden Fall vor Ort informieren, da sich die Sicherheitslage bisweilen kurzfristig ändern kann. Zu beachten ist zudem, dass auch in Bamako und in den übrigen Landesteilen weiterhin eine erhöhte Gefahr besteht, Opfer von terroristischen Gruppen zu werden. Daher rät das Auswärtige Amt auch für diese Gebiete einschließlich Bamakos zu besonderer Umsicht und zur Befolgung seiner Sicherheitsempfehlungen und -hinweise. Nicht zu unterschätzen ist die von kriminellen Gruppen ausgehende Gefahr.
Gesund bleiben
Zur Gesundheitssituation gilt besonders hervorzuheben, dass das Auftreten von Malaria in weiten Teilen des Landes tendenziell ganzjährig ein Risiko für die Gesundheit darstellt. Bei kürzerem Aufenthalt sollte man sich auf jeden Fall durch entsprechende Prophylaxemaßnahmen schützen. Durchfallerkrankungen mit einhergehender Dehydratation sind eine in der Regel nicht gefährliche Bedrohung. Durch die außerhalb der Städte extrem schlechte Gesundheitsversorgung können allerdings solche Erkrankungen, ebenso wie Verletzungen infolge von Verkehrsunfällen, schnell sehr ernste Ausmaße annehmen.
Ausführliche Informationen über die Gesundheitssituation im Lande sowie Präventionsmöglichkeiten bietet auch der reisemedizinische Informationsservice Fit for travel.
Telekommunikation, Internet
Dank erheblicher Investitionen ist das malische Telefonnetz seit Ende der neunziger Jahre ständig ausgeweitet und modernisiert worden. Heute ist auch in kleineren Städten das Telefonieren über das Festnetz, beispielsweise in den zahlreichen privaten Telefonlädchen (cabines téléphoniques), oder mit Handys möglich. Sollte man einen Privatanschluss besitzen, empfiehlt es sich, regelmäßig die Telefonrechnungen des Telekommunikationsunternehmens SOTELMA zu prüfen, um vorkommende Unstimmigkeiten hinsichtlich der in Rechnung gestellten (Auslands-) Verbindungen aufdecken und gegebenenfalls reklamieren zu können.
In den Städten kann man mittlerweile problemlos mobil telefonieren. In ländlichen Gebieten hingegen kann der Gebrauch eines Handys/Smartphones aufgrund unzureichender technischer Rahmenbedingungen nur eingeschränkt oder überhaupt nicht möglich sein. Es gibt drei Mobilfunknetzbetreiber: die zur Maroc Télécom gehörende Malitel, die zur France Télécom gehörende Orange-Mali und die zur burkinischen PLANOR-Group gehörende Telecel-Mali. Prepaid-Karten für Handys und SIM-Karten werden an vielen Orten vor allem von Straßenhändlern angeboten. In 2008 fand eine umfassende Umstellung der Telefonnummern statt. Auch der Zugang zum Internet ist in den letzten 15 Jahren deutlich verbessert worden. Gab es Ende der neunziger Jahre in Bamako nur einige wenige Internetcafés, so sind diese heute zahlreich über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Mittlerweile ist auch in einer zunehmenden Zahl von kleineren Städten der Zugang zum Internet möglich. Landesweit stieg die Zahl der Internetnutzer laut Internet World Stats im Zeitraum 2000 bis 2017 von 19.000 Personen auf 2,2 Mio. Personen. Anfang 2017 betrug der Anteil der Internetnutzer an der Gesamtbevölkerung lediglich 11,8 % (Senegal 25,7 %, Burkina Faso 14,0 % und Niger 4,3 %). Ebenso wie die Telefongebühren ist auch der Internetzugang,
insbesondere als Folge der zunehmenden Konkurrenz, preisgünstiger geworden.
Die Qualität der Verbindungen sowie der Service der zahlreichen Internetcafés und der Internetprovider können erheblich variieren. Ein eingehender Vergleich und ein Umhören sind daher zu empfehlen. Vielfach ist der Internetzugang noch relativ langsam und es kann zu lästigen Unterbrechungen kommen. Auf verschiedenen Internetseiten (beispielsweise Billiger Telefonieren) kann man sich über die günstigsten Telefontarife nach Mali informieren. Die Tarife können kurzfristigen Veränderungen unterworfen sein
Nützliche Adressen
Die deutsche Botschaft in Bamako befindet sich im Stadtteil Badalabogou Est und hat folgende Adresse: Avenue de l’OUA, rue 14, porte 330. Die malische Botschaft in Berlin ist unter folgender Adresse zu erreichen: Kurfürstendamm 72, 10709 Berlin. Zudem gibt es malische Honorarkonsulate in den folgenden Städten: Frankfurt am Main, Hamburg, Kamp-Lintfort und München.
Das Landesbüro der GIZ befindet sich ebenfalls in Bamako im Stadtteil Badalabogou Est.
Lesens- und Sehenswertes zum Schluss
Wer noch neugierig auf weitere Bilder und Eindrücke aus Mali ist, dem seien die Internetseiten von Architecture Album und Transafrika, sowie das Reisetagebuch von Thierry Bocoum und Manu Pochez empfohlen. Für Briefmarken- und Vogelliebhaber bietet die Internetseite von Birdtheme Sehenswertes. Und Wüstenfans sind sicherlich auf der Internetseite von Wüstenschiff gut aufgehoben.
Die Texte stammen vom Länderportal der GIZ, welches vom Netz genommen ist. Verfasser ist Kai Uwe Seebörger. Die Urheber wurden informiert, dass auf meiner Tourismusseite für Mali die Inhalte veröffentlicht werden.