Konflikt Nordmali

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Die Lösung des erneut seit Anfang 2012 eskalierten Nordmali-Konflikts ist von herausragender Bedeutung für die Zukunft Malis. Die Ursachen des Konflikts sind komplex und beinhalten sowohl ethnische, politische, ökonomische wie auch ökologische Faktoren. Zuvor wurde Nordmali zuletzt in den Jahren 1991 bis 1995 von einem schweren militärischen Konflikt erschüttert. Die Ursachen und der Verlauf dieses Konflikts, der 1996 offiziell beigelegt wurde, werden auf der Internetseite des GIZ Programms Mali-Nord beschrieben. Nach Beendigung dieses Konflikts lief in Nordmali ein umfassendes Nothilfe- und Wiederaufbauprogramm an, an dem die deutsche Entwicklungszusammenarbeit maßgeblich beteiligt war, und das Hunderttausende in die Nachbarländer geflohene Flüchtlinge (zumeist Tuareg) zur Rückkehr bewegen konnte. Das Programm Mali-Nord galt als Modellprojekt zur Konfliktbeilegung und hat in erheblichem Maße zur Überwindung der Folgen des Konflikts beigetragen und die Kooperation verschiedener Bevölkerungsgruppen gefördert. 

Nach Jahren weitgehender Ruhe verschlechterte sich zwischen 2006 und 2009 die Sicherheitssituation in der Region Kidal erneut. Einen ersten vorläufigen Höhepunkt stellte die Entführung einer Gruppe von Soldaten dar. Hinter den Angriffen wurde die Rebellengruppe ATNMC vermutet, der enge Kontakte zu Tuareg-Rebellen in Nordniger nachgesagt wurden. Führende ehemalige Tuareg-Rebellen hingegen kritisierten die Gewalttaten und riefen zum Dialog auf. 

Nach Rebellenangriffen auf einen nahe der algerischen Grenze gelegenen Militärposten, an dessen Versorgung sich auch US-Militär beteiligte, begann die Armee in 2007 eine Gegenoffensive. Sie konnte den Rebellen erhebliche Verluste zufügen, wobei die Erfolge vor allem Tuareg-Einheiten der Armee zugeschrieben wurden. Nach der Zerstörung der wichtigsten Rebellenbasis Anfang 2009 ergaben sich Hunderte von Rebellen, und der Rebellenführer Bahanga floh nach Libyen. Als weiterhin problematisch erwies sich jedoch die Anwesenheit der Terrorgruppe Al Qaida au Maghreb islamique (AQMI), die enge Verbindungen zu einem Teil der Rebellen unterhielt. Als Reaktion hierauf begann die algerische Regierung die malische Armee mit Waffen, Munition und Ausrüstungen zur Satellitenortung für die Bekämpfung der AQMI zu unterstützen. Zudem kündigten Algerien, Mali, Niger und Mauretanien die Errichtung einer gemeinsamen Kommandozentrale in Südalgerien zur 

Bekämpfung der AQMI an. 

In 2009 wurde in Timbuktu ein für die Bekämpfung der AQMI zuständiger hochrangiger Geheimdienstmitarbeiter ermordet. Spätestens nach diesem Attentat, das als eine Kriegserklärung der AQMI bewertet wurde, stellte sich die Frage, ob die malischen Sicherheitskräfte ausreichend für die Bekämpfung der AQMI vorbereitet und ausgerüstet waren. 

Fortan versuchte die Regierung in verstärktem Maße, lokale Bevölkerungsgruppen und auch ehemalige Rebellen für den Kampf gegen die AQMI zu gewinnen. Zudem kündete sie Entwicklungsprogramme speziell für die Region Kidal an, deren Durchführung jedoch durch die weiterhin unsichere Lage erschwert wurde. Ende 2009 organisierte die Regierung in Kidal ein Aussöhnungstreffen, an dem Vertreter aller nordmalischen Ethnien teilnahmen. Zum gleichen Zeitpunkt verkündeten einige Rebellengruppen von Libyen aus die Aufgabe des bewaffneten Kampfes. Andere Rebellengruppen drohten jedoch mit einer Fortführung des Kampfes. 

Bei der Bekämpfung der AQMI überschritten mauretanische Truppen seit 2010 mehrfach die malische Grenze und lieferten sich heftige Gefechte mit Kämpfern der AQMI. Ende 2010 wurden vorübergehend mauretanische Soldaten auf malischem Territorium stationiert. Ziel des Einsatzes war es, gemeinsam mit malischen Truppen die AQMI im Grenzgebiet zu bekämpfen, die mauretanische Sicherheitskräfte nahe der malischen Grenze angegriffen hatten. Die Extremisten konnten jedoch nicht dauerhaft aus den umkämpften Gebieten vertrieben werden. Insbesondere im Savannengebiet von Wagadou werden Basen von bewaffneten Gruppen vermutet, die weiterhin Teile Zentral- und Westmalis bedrohen. 

Die in 2011 gemeldete Rückkehr Bahangas aus dem libyschen Exil stand möglicherweise in Zusammenhang mit Bemühungen der Regierung, ehemalige Rebellen für die Aufstellung neuer Spezialeinheiten für die Bekämpfung der AQMI zu gewinnen. Zum Befehlshaber dieser Spezialeinheiten wurde mit dem Offizier Bah Moussa ein ehemaliger Rebell benannt. Kritische Stimmen in Mali warnten jedoch vor einer verstärkten Einbeziehung ehemaliger Rebellen in den Kampf gegen die AQMI. Bah Moussa lief später zu den islamistischen Rebellen über und zählte zu den Gründern der Ansar Dine-Miliz. 

Während einer feierlichen Zeremonie wurden in Anfang 2011 in Kidal Hunderte, zuvor im Rahmen einer Entwaffnungskampagne abgegebener, Kleinwaffen verbrannt. Bei diesem Anlass plädierte der damalige Präsident Touré für eine endgültige Abkehr von der Gewalt und die Konzentration aller Kräfte auf den Wiederaufbau in Nordmali. Überschattet wurde die Zeremonie jedoch von Drohungen Bahangas, der als der radikalste Rebellenführer in Nordmali galt, den bewaffneten Kampf wieder aufzunehmen. Mitte 2011 fand Bahanga unter weitgehend ungeklärten Umständen in Nordmali den Tod. 

Ab Ende 2011 spitzte sich die Sicherheitslage in Nordmali erneut zu. In Timbuktu wurden drei europäische Touristen entführt und ein deutscher Tourist erschossen. Kurz darauf wurden in Hombori zwei Franzosen entführt. Als alarmierend wurde auch die Tatsache bewertet, dass einige hochrangige, der Volksgruppe der Tuareg angehörende Mitglieder der Sicherheitskräfte desertierten. Gleichzeitig gab sich die vorwiegend aus Songhay bestehende Ganda Koy-Miliz zunehmend kampfbereit. 

Im Januar 2012 griffen Rebellen der zwei Monate zuvor gegründeten MNLA die Städte Ménaka, Aguelhok und Tessalit an, wobei sie von islamistischen Rebellen unterstützt wurden. In Aguelhok verübten Rebellen ein Massaker an über 70 gefangen genommenen Soldaten. Daraufhin kam es in Bamako und anderen Städten Südmalis zu gewalttätigen Ausschreitungen gegen Angehörige hellhäutiger Volksgruppen und Protesten gegen die Nordmali-Politik der Regierung. Präsident Touré und andere führende Politiker verurteilten in aller Deutlichkeit die 

Ausschreitungen. Dennoch flohen Tausende Tuareg und Mauren aus Angst vor weiteren Übergriffen und Kämpfen außer Landes. 

Im März 2012 gelang den Rebellen nach wochenlangen Kämpfen und Belagerung die Eroberung von Tessalit. Mit der Eroberung der strategisch wichtigen Stadt und Armeegarnison fügten sie der Armee eine schwere Niederlage zu.

Die Kampfkraft der Rebellen wurde sehr erheblich durch die große Anzahl von Tuareg-Soldaten der geschlagenen libyschen Armee erhöht, die nach Ende des libyschen Bürgerkriegs mit zahlreichen schweren Waffen aus libyschen Beständen nach Nordmali zurückkehrten. Die Rebellengruppen nutzten die durch den Militärputsch im März 2012 verstärkte politisch militärische Instabilität und traten zu einer Großoffensive gegen die waffenmäßig unterlegene und zunehmend demoralisierte Armee an. Innerhalb von nur zehn Tagen eroberten sie weite Gebiete und die strategisch wichtigen 

Regionshauptstädte Kidal und Gao. Mit der Eroberung von Timbuktu gelang den Rebellen schließlich die Einnahme der letzten großen, noch von der Armee gehaltenen Stadt in Nordmali. Die Rebellengruppen hatten somit ihr militärisches Ziel erreicht und kontrollierten den gesamten Norden des Landes. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte war die Republik Mali damit de facto zweigeteilt. 

Militärisches Desaster der malischen Armee und de facto Zweiteilung des Landes 

Im April 2012 erklärte die MNLA einseitig die Unabhängigkeit des von den Rebellengruppen eroberten Territoriums. Die Ausrufung des Azawad durch in Frankreich lebende MNLA-Politiker stieß international jedoch auf einstimmige Ablehnung. Zudem lehnte die mit der MNLA verbündete Rebellengruppe Ansar Dine die Unabhängigkeit des Territoriums ab und verwies auf die Einführung der Sharia-Rechtsprechung als der wichtigsten Forderung ihrerseits. Die großen Differenzen zwischen den einstigen Verbündeten führten Mitte 2012 zum offenen Bruch, und die islamistischen Rebellengruppen Ansar Dine und MUJAO (Bewegung für Einheit und Djihad in Westafrika) verdrängten die MNLA-Rebellen, die sie als „Handlanger der USA und Frankreichs“ bezeichneten, aus Timbuktu und Gao. Sie fügten damit der MNLA eine vorerst entscheidende Niederlage bei. Im September 2012 wurde die MNLA auch aus Douentza in Zentralmali vertrieben, womit die MUJAO ihren Einflussbereich weiter nach Süden ausdehnte. 

Ende 2012 scheiterte der Versuch der MNLA, Ménaka als einen potenziellen Stützpunkt für eine internationale Interventionstruppe zu verteidigen. Zuvor hatte die MUJAO einen Angriff der MNLA auf

Gao zurückgeschlagen. Zudem verlor die MNLA die Kontrolle über die strategisch wichtige Stadt Léré nahe der mauretanischen Grenze und über weitere Gebiete an der algerischen Grenze. 

In den von ihnen kontrollierten Gebieten, die Anfang Januar 2013 annährend zwei Drittel Malis ausmachten, führten die Islamisten ein strenges Regime ein, wobei sie sich auf die Sharia berufen. Auf die hierbei von ihnen begangenen Verbrechen wird innerhalb dieses Länderinformationsportals unter „Menschenrechte“ eingegangen. Zudem zerstörten islamistische Rebellen in Timbuktu jahrhundertealte Gräber und Mausoleen, was unter der Stadtbevölkerung für Entsetzen sorgte. 

Aus den umkämpften und von Rebellen kontrollierten Landesteilen waren bis Anfang 2013 ca. 350.000 Menschen geflohen. Im Zuge der weiteren Eskalation des Konflikts erhöhte sich die Zahl der Flüchtlinge bis Mitte 2013 auf ca. 528.000 Personen (353.000 Binnenflüchtlinge, 175.000 Flüchtlinge in Niger, Burkina Faso und Mauretanien). Im März 2020 befanden sich noch immer 360.000 Malier auf der Flucht. Zwar ist seit 2013 die Zahl der Binnenflüchtlinge sehr deutlich zurückgegangen. Die Zahl der Flüchtlinge in Niger, Burkina Faso und Mauretanien ging hingegen weniger deutlich zurück (142.000 Personen). Allerdings ist seit April 2018 die Zahl der Binnenflüchtlinge wieder stark angestiegen (April 2018: 52.000 Personen, März 2020: 218.000 Personen). 

In verstärktem Maße erhielten die islamistischen Rebellen Unterstützung und Zulauf von Extremisten aus Nachbarstaaten und einigen islamischen Ländern. Auch aus diesem Grunde stieg die Sorge vor der Entstehung eines international bedeutenden Rückzugs- und Trainingsraums islamischer Extremisten in Nordmali. Der damalige Bundesentwicklungsminister Niebel warnte im Herbst 2012 in diesem Zusammenhang davor, dass in Nordmali ein „zweites Afghanistan“ drohe. 

Angesichts des desolaten Zustands der Armee wurde verstärkt über eine internationale Militärintervention diskutiert. 

Während insbesondere Frankreich auf eine baldige Intervention drängte, rieten zum Beispiel die USA von einer zu raschen Intervention ab. Der UN Sicherheitsrat genehmigte im Dezember 2012 einstimmig eine internationale Militärintervention. Drei Monate zuvor hatte Übergangspräsident Traoré die UNO und die ECOWAS um Unterstützung bei der Bewältigung des Konflikts gebeten, was vor allem den Putschisten nahestehende Militärs über Monate ablehnten. Nach der Entscheidung des UN Sicherheitsrats plädierte Traoré für eine rasche Rückeroberung Nordmalis. Demgegenüber forderten Kritiker, auch angesichts zahlreicher offener Fragen in Bezug auf eine Rückeroberung, zunächst der Wiederherstellung des Rechtsstaats und der Organisation freier Wahlen Priorität einzuräumen. 

Die Rebellengruppen MNLA und Ansar Dine kündigten Ende 2012 ihre Bereitschaft zu Verhandlungen mit der malischen Regierung unter algerischer Vermittlung an, die jedoch wenige Wochen später von der Ansar Dine widerrufen wurde. 

Französische Militärintervention und Beginn der MINUSMA-Mission 

Seit Januar 2013 erfuhr der Konflikt eine bedeutende Internationalisierung. Nach der Einnahme der zentralmalischen Stadt Konna durch die Ansar Dine bat Präsident Traoré Frankreich um militärische Unterstützung und verhängte den landesweiten Ausnahmezustand. Kurz darauf begannen französische Einheiten auf Seiten der malischen Armee in die Kämpfe einzugreifen. Sie verhinderten einen befürchteten Vormarsch der Rebellen auf die strategisch wichtige Stadt Sévaré und begannen mit der massiven Bombardierung von Stellungen und Nachschublagern der Rebellen. Eine große Rolle bei der Vorbereitung der Militärintervention spielten französische Spezialeinheiten, die bereits seit Herbst 2012 in Mali operierten. Kurz nach Beginn der französischen Intervention überfielen islamistische Terroristen ein Gasfeld in Südalgerien und forderten ein Ende der Intervention. Der Angriff forderte Dutzende von Opfern (unter anderem zahlreiche Bürger westlicher Staaten). 

Ende Januar 2013 eroberten die waffentechnisch hoch überlegenen französischen Truppen (auf dem Höhepunkt der Intervention bis zu 4.500 Soldaten), unterstützt von malischen Soldaten, innerhalb von nur einer Woche die Regionshauptstädte Gao und Timbuktu von den islamistischen Rebellen zurück. Letztere leisteten keinen nennenswerten Widerstand und zogen sich vor allem in die abgelegenen Berge Nordostmalis zurück. 

Die vorrückenden Truppen wurden von der großen Mehrheit der lokalen Bevölkerung als Befreier gefeiert. Jedoch kam es auch zu Plünderungen und brutalen Racheakten an der Kollaboration mit den Rebellen Beschuldigten, woraufhin zahlreiche Angehörige hellhäutiger Ethnien flüchteten. Menschenrechtsorganisationen warfen zudem der malischen Armee die Folterung und Ermordung von Verdächtigen vor. Nach der Rückeroberung von Gao übernahmen zunächst tschadische und nigrische Truppen die Kontrolle der Stadt, die trotz der Präsenz Hunderter europäischer Soldaten bis in die jüngste Zeit Ziel von Rebellenangriffen und Anschlägen blieb. 

Als letzte größere Stadt in Nordmali besetzten französische Truppen auch Kidal sowie Tessalit kampflos. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Militäroperationen beteiligten sich an der Einnahme Kidals keine malischen Truppen. Die MNLA hatte zuvor mehrfach vor möglichen 

«Vergeltungsaktionen der malischen Armee an der Tuareg-Bevölkerung» in Kidal gewarnt und gedroht, sie werde keine malischen Truppen in der Stadt dulden. Diese wurde zunächst von französischen und tschadischen Einheiten besetzt und später von der französischen Armee der MNLA überlassen. Die Rebellengruppe verfolgte das Ziel mit französischer Duldung die Kontrolle über weite Teile Nordmalis zu erlangen, um dann, aus einer Position der Stärke heraus, Verhandlungen mit der Regierung aufzunehmen. Frankreich räumte ein, eine «funktionale» Beziehung zu der MNLA zu unterhalten, wodurch die MNLA erst wieder eine begrenzte militärische Bedeutung erlangte. Durch eine Zusammenarbeit mit der MNLA und tschadischen Einheiten gelang den französischen Truppen die weitgehende Eroberung jener schwer zugänglichen Gebirgsgebiete zwischen Kidal und der algerischen Grenze, die als letzte Hochburg der islamistischen Rebellen galten, die dort möglicherweise auch eine Gruppe französischer Geiseln gefangen hielten. Damit setzte die französische Armee bei der Eroberung der Rebellenhochburg und der Befreiung der Geiseln auf eine Zusammenarbeit mit der MNLA als einem erklärten Gegner der malischen Regierung, zu deren Unterstützung die französischen Truppen offiziell im Land stehen. In Nordmali hingegen kann die MNLA nur auf eine Minderheit unter der multiethnisch zusammengesetzten Bevölkerung zählen, in der Tuareg nur ca. 30 % der Gesamtbevölkerung ausmachen. 

Anfang 2013 kündigte Frankreich einen Teilabzug seiner Truppen aus Mali an. Zugleich bezeichnete der französische Präsident eine zu diesem Zeitpunkt laufende französisch-tschadische Offensive im Ifoghas-Bergland als Schlussphase der französischen Intervention. Auch der Tschad begann im April 2013 mit dem Abzug seiner kampferfahrenen Truppen, die für die französische Armee bei den Kämpfen in Nordmali von wichtiger Bedeutung waren. Der weitere Kampf gegen die Rebellen und die Sicherung der zurückeroberten Gebiete sollten von der malischen Armee und Truppen aus afrikanischen Staaten, die im Rahmen der Internationalen Unterstützungsmission für Mali (MISMA) entsandt wurden, fortgeführt werden. Im April 2013 beschloss der UN-Sicherheitsrat die Entsendung einer im Juni 2020 12.170 Soldaten und 1.720 Polizisten umfassenden Friedenstruppe für Mali (MINUSMA). Deren Entsendung begann Mitte 2013, wobei sie einen Großteil der MISMA-Truppen integrierte. Allerdings verfügte die MINUSMA über längere Zeit über deutlich weniger Soldaten als vorgesehen, unter anderem weil Nigeria in 2013 zur Bekämpfung der islamistischen Boko Haram in Nordostnigeria ein großes Kontingent aus Mali abzog. Die MINUSMA-Mission gehört mit zu den verlustreichsten UN-Friedensmissionen. Im Juni 2020 beschloss der UN-Sicherheitsrat eine erneute Verlängerung des MINUSMA-Einsatzes um ein weiteres Jahr. Dieser wurde seit 2019 zunehmend auf die Konfliktzonen Zentralmalis ausgeweitet. 

Unter Vermittlung von Burkina Faso nahm die malische Regierung Verhandlungen mit der MNLA und dem Mitte 2013 gegründeten Haut conseil pour l’unité de l’Azawad über eine friedliche Beilegung des Konflikts auf. Die Verhandlungen führten im Juni 2013 zur Unterzeichnung einer Friedensvereinbarung. Jedoch musste über wichtige Fragen, insbesondere die Entwaffnung der Rebellen und die Ahndung von Kriegsverbrechen, noch verhandelt werden. Seither kamen die 

Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien jedoch kaum voran und die Lage in weiten Teilen des Landes blieb angespannt. Verschiedene Rebellengruppen wurden wieder verstärkt aktiv, und zudem hat die MNLA Ende 2013 den Waffenstillstand mit der Regierung aufgekündigt. Im Rahmen der in 2014 begonnenen Operation Barkhane sind ca. 1.600 französische Soldaten in Mali stationiert. Angesichts der eskalierenden Sicherheitslage im Dreiländereck Mali – Burkina  Faso – Niger beschloss die französische Regierung im Februar 2020 eine Aufstockung der Zahl der im Rahmen von Barkhane eingesetzten Truppen um 600 Soldaten auf insgesamt 5.100 Soldaten.

Mitte 2014 eskalierte der Konflikt erneut, als der damalige Regierungschef Mara Kidal besuchte. Rebellen der MNLA nahmen in der Stadt Dutzende Geiseln und bei Rebellenangriffen starben zahlreiche Soldaten und Rebellen. Eine folgende Gegenoffensive von Armee-Einheiten endete für diese in einem Desaster. In den Folgewochen fielen weite Teile Nordmalis erneut unter die Kontrolle verschiedener Rebellengruppen. Vorrangig als Reaktion auf das Desaster der Armee gründete sich im August 2014 mit der GATIA eine Tuareg-Miliz, die für den Erhalt der nationalen Einheit kämpft. Die Gründung der GATIA, der einige Analysten enge Beziehungen zur malischen Armee nachsagen, spiegelt die Spaltung der Tuareg-Bevölkerung im Nordmali-Konflikt wieder. Im November 2019 ersetzte die GATIA ihren Gründer und bisherigen Kommandanten El Haj Ag Gamou, der zugleich Armeegeneral ist, durch einen neuen Kommandanten. Dies führte zu Spekulationen über eine mögliche Annährung zwischen der GATIA und der mit ihr verfeindeten CMA. 

Der verbreitet desolate Zustand der Armee und die erheblichen Geländegewinne der Rebellen schwächten die Verhandlungsposition der Regierung in den im Juli 2014 in Algier begonnenen Friedensverhandlungen mit den Rebellengruppen. Im Februar 2015 vereinbarten die Konfliktparteien eine Waffenruhe. Im März 2015 unterzeichneten die Regierung und einige Rebellengruppe ein Friedensabkommen. Allerdings verweigerten die in der Coordination des Mouvements de l’Azawad (CMA) zusammengeschlossene MNLA und ihre Verbündeten die Unterzeichnung des Abkommens unter dem Vorwand ihre Basis befragen zu wollen. In den folgenden Wochen flammten die Kämpfe erneut auf. Die GATIA vertrieb die MNLA aus deren einstiger Hochburg Ménaka und brachte damit der MNLA eine empfindliche Niederlage bei. 

Friedensabkommen von 2015 

Im Mai 2015 gab die CMA in Algier ihre vorläufige Zustimmung zu dem Friedensabkommen. Sie paraphierte das Abkommen, verweigerte jedoch dessen Unterzeichnung und forderte 

Nachverhandlungen. In der Folge fanden in Algier weitere Gespräche statt. Hierbei spielten die zukünftigen Machtverhältnisse in Ménaka eine wichtige Rolle. Erst nach dem Abzug der GATIA aus Ménaka unterschrieb die CMA im Juni 2015 in Bamako das Friedensabkommen. Auch nach Unterzeichnung des Abkommens kam es in verschiedenen Landesteilen, so auch in Süd- und Zentralmali, zu Anschlägen, Gefechten und Protesten. Unklar bleibt, wie sich ein dauerhafter Frieden ohne Verhandlungen mit der Ansar Dine, die nicht zu den Friedensverhandlungen in Algier zugelassen war, und der Anfang 2015 gegründeten Front de libération du Macina (FLM) erreichen lässt. Zudem bestehen in den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen hohe Erwartungen an einen nationalen Aussöhnungsprozess. Problematisch ist zudem das mangelnde Vertrauen, dass Teile der in den Konfliktzonen lebenden Bevölkerung in die Armee haben. 

Ende 2015 unterzeichneten miteinander verfeindete Tuareg-Milizen im nordmalischen Anéfis eine Serie von Vereinbarungen, nach denen sie in Zukunft Konflikte friedlich und in Übereinstimmung mit traditionellen Konfliktlösungsverfahren zu lösen gedenken. Seit Mitte 2016 eskalierten jedoch die fortbestehenden Spannungen zwischen der CMA und der GATIA erneut. Beide Seiten lieferten sich wiederholt schwere Kämpfe in der Region Kidal. Im Juli 2017 nahm die CMA Ménaka ein. Im August 2017 schlossen die beiden Konfliktparteien einen Waffenstillstand für die Region Kidal. Die französischen Truppen in Nordmali gingen hingegen auf eine verstärkte Distanz zur CMA, die von der MNLA dominiert wird. Die Stellung Letzterer wurde durch die im Herbst 2016 erfolgte Gründung der MSA durch ehemalige MNLA-Kader weiter geschwächt. Im Dezember 2018 verhängte die UNO Sanktionen gegen drei hochrangige Repräsentanten von Milizen (u.a. der GATIA), denen eine Blockade der Umsetzung des Friedensabkommens von 2015 vorgeworfen wird. 

Ab 2016 wurde deutlich, dass die bewaffneten Auseinandersetzungen in einem zunehmenden Maße auch Zentralmali erreichten. 

Mitte 2016 wurde aus der zentralmalischen Macina-Region die Gründung einer weiteren Fulbe-Miliz (Alliance nationale pour la sauvegarde de l’identité peul et la restauration de la justice) gemeldet. Kurz zuvor hatte der Leiter der MINUSMA vor einem steigenden Konfliktrisiko in der Region Mopti gewarnt. Ab Anfang 2017 kam es zu einer Zuspitzung der Sicherheitslage im Zentrum der Region Ségou. Im Umland von Ké Macina kam es zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Angehörigen der Bambara und der Fulbe, die mindestens 20 Todesopfer forderten und ca. 10.000 Menschen zur Flucht bewegten. Ab Mitte 2017 spitzte sich auch die Lage im Südosten der Region Mopti erneut zu. Als Reaktion auf die Ermordung eines Dogon

verübten Dogon-Extremisten ein Massaker in zwei Fulbe-Dörfern, das 31 Todesopfer forderte. Im Juni 2018 verübten Dogon-Extremisten in der Nähe von Djenné ein Massaker an Fulbe, dem 32 Zivilisten zum Opfer fielen. Im gleichen Monat fielen 25 Fulbe einem weiteren Massaker in der Region Mopti zum Opfer, an dem Soldaten beteiligt waren. Von November 2018 bis Anfang Januar 2019 verübten Dogon-Extremisten weitere Massaker an Fulbe. Im Dezember 2018 veröffentlichte die UNO einen Bericht, nach dem allein in 2018 über 500 Zivilisten Opfer des Konflikts zwischen Fulbe- und Dogonmilizen wurden. 

Als Reaktion auf die Zuspitzung der Sicherheitslage in Zentralmali beschloss die Regierung im gleichen Monat die Entsendung zusätzlicher Truppen sowie eine Ausweitung des in Nordmali angelaufenen Entwaffnungsprogramms für ehemalige Rebellen auf Zentralmali. Bei den zwei bisher schwersten Massakern im März und Juni 2019 starben insgesamt über 200 Fulbe und Dogon. Nach einem weiteren Massaker im Juni 2019 kündigte die Regierung die Entsendung von weiteren 3.600 Soldaten in die Region Mopti an. Dennoch kam es auch in der Folgezeit weiterhin regelmäßig zu schweren Gewalttaten in der Region Mopti. Nach einem schweren Angriff islamistischer Rebellen nahe Diabaly im Juni 2020 verstärkten diese in den Folgemonaten ihre Angriffe im Cercle Niono in der Region Ségou. 

Seit April 2018 verübten Islamisten in der Region Ménaka mehrere Massaker an Tuareg. Die Gewalttaten wurden als Vergeltung dafür interpretiert, dass die GATIA und die MSA seit Februar 2018 erhebliche Erfolge im Kampf gegen Islamisten erzielten. Hierbei kooperierten sie mit französischen Truppen. Im November 2018 gelang es französischen und malischen Einheiten, im Grenzgebiet zu Mauretanien eine Basis der islamistischen Ansar Eddine du Macina zu zerstören und nach eigenen Angaben den Islamistenführer Amadou Kouffa zu töten. Die Nachricht von seinem Tod erwies sich im nachherein jedoch als nichtzutreffend. Zutreffend hingegen war die Meldung, dass französische Truppen im Juni 2020 in Nordmali den AQMI-Anführer Abdelmalek Droukdal getötet haben. 

Im Februar 2020 kündigte der damalige Präsident Keita zum ersten Male die Aufnahme eines Dialogs mit den Islamistenführern Iyad Ag Ghali und Amadou Kouffa an. Hierzu wurde er ausführlich von führenden islamsichen Geistlichen wie dem Imam Mahmud Dicko ermutigt.

Nach einer Phase mit relativ wenig Gewalt ist seit Oktober 2019 eine erneute Eskalation der Sicherheitslage in Teilen Zentral- und Nordmalis zu verzeichnen. Bei Angriffen auf drei gut gesicherte Armeestützpunkte in den Regionen Mopti und Ménaka töteten Islamisten im Oktober und November 2019 mehr als 90 Soldaten. Der Angriff auf den Stützpunkt in Indelimane zählt für die Armee zu den verlustreichsten seit Beginn des gegenwärtigen Konflikts. Nach Einschätzung von Beobachtern ist die Armee, trotz massiver Unterstützung durch ausländische Truppen und Berater, in zunehmendem Maße in die Defensive geraten. Nach einem weiteren verlustreichen Angriff von Islamisten räumte sie im November 2019 drei strategisch wichtige Stützpunkte entlang der nigrischen Grenze in den Regionen Gao und Ménaka. Im gleichen Monat 2019 kollidierten während eines Kampfeinsatzes im Liptako-Gebiet zwei französische Armeehubschrauber, wobei 13 französiche Soldaten starben. 

Eine Übersicht über die verschiedenen Konfliktparteien findet sich bei ECFR. 

Als verhalten hoffnungsvolles Zeichen können die im Februar 2017 angelaufenen gemeinsamen Patrouillen, die Einsetzung von Übergangsverwaltungen für die fünf Regionen des Nordens sowie die Rückkehr einer ersten Armeeeinheit nach Kidal im Februar 2020 bewertet werden. Im Rahmen der gemeinsamen Patrouillen gehen Regierungssoldaten und ehemalige Rebellen gemeinsam auf Streife, was eine wichtige vertrauensbildende Maßnahme darstellt. In den Übergangsverwaltungen wird ein Teil der Führungsposten von Vertretern der Rebellengruppen eingenommen. Insgesamt jedoch bewertete der UN-Generalsekretär im Oktober 2017 die Umsetzung des Friedensabkommens von 2015 als unzureichend und von ernsten Problemen beeinträchtigt. Als sehr bedenklich ist zu bewerten, dass im Januar 2018 36 Mitglieder einer von französischen und amerikanischen Ausbildern trainierten neuen Eliteeinheit den Befehl zu einem Einsatz gegen Extremisten verweigerten, woraufhin sie festgenommen wurden. Im Februar 2018 verließen Mitglieder einer weiteren Eliteeinheit ihren Stützpunkt, wobei sie als Grund den Mangel an geeigneter Ausrüstung für den Kampf gegen Extremisten angaben. 

Mitte 2017 beschloss die Europäische Union, die fünf Sahelstaaten Mali, Burkina Faso, Niger, Mauretanien und Tschad beim Aufbau einer gemeinsamen 10.000 Soldaten umfassenden Anti Terror-Einheit mit 50 Mio. Euro zu unterstützen. Zudem sagten Saudi-Arabien und Katar im Dezember 2017 130 Mio. US-Dollar zu. Der Aufbau der G5-Sahel genannten Einheit wurde im Juli 2017 von den Staatschefs der fünf Staaten besiegelt. Im Februar 2018 beschloss eine internationale Geberkonferenz eine deutliche Aufstockung der finanziellen Unterstützung für die G5-Sahel auf nunmehr 414 Mio. Euro, mit denen Terrorismus und Migration in Richtung Europa bekämpft werden sollen. 

Der algerischen Regierung fällt bei der Belegung des Nordmali-Konflikts zweifelsohne eine erhebliche Bedeutung zu. Parallel zu Bemühungen einer diplomatischen Lösung des Konflikts beschloss sie die Errichtung eines modernen Grenzsicherungssystems entlang der malischen Grenze.  Als wichtigste Ziele ihrer Intervention in Mali benannte die französische Regierung die Zerschlagung der islamistischen Rebellengruppen und die Wiederherstellung der territorialen Integrität Malis. Allerdings dürften auch die in Nordmali vermuteten Rohstoffvorkommen eine Rolle gespielt haben. Der Einsatz der Truppen stieß in Mali wie auch in Frankreich in der Anfangszeit auf breite Zustimmung. Linke französische Oppositionsparteien kritisierten hingegen die Militärintervention als einen ohne Konsultation der Regierung und des Parlaments erfolgten «Alleingang» des damaligen Präsidenten Hollande. 

Anfang 2014 beschloss der Bundestag die Entsendung von Bundeswehrsoldaten nach Mali. Die Soldaten beteiligen sich unter anderem an der Ausbildung malischer Armeeeinheiten. Ende 2015 wurden Planungen bekannt, nach denen das Bundesverteidigungsministerium ab Frühjahr 2016 Soldaten auch in den als extrem gefährlich eingestuften Norden des Landes entsenden wollte. Hierdurch wurde die Gefährdung deutscher Soldaten in Mali zweifelsohne erheblich erhöht. Nach den Anschlägen islamistischer Terroristen in Paris Ende 2015 erklärte sich die Bundesregierung auf Bitte der französischen Regierung zur Entsendung von bis zu 650 Bundeswehrsoldaten nach Mali bereit. Mitte 2017 befanden sich 850 Bundeswehrsoldaten in Mali, deren Einsatz für die Stabilisierung des Landes von der Bundeskanzlerin Angela Merkel während ihres Staatsbesuches in Mali gelobt wurde. 

Anfang 2018 beschloss der Bundestag eine weitere Verlängerung des Bundeswehreinsatzes in Mali. Zudem beschloss er eine Ausweitung des Einsatzes, wobei zukünftig bis zu 1.100 Bundeswehrsoldaten in dem Land eingesetzt werden können. Zudem übernimmt die Bundeswehr mit der Überwachung der Waffenruhe zwischen den Konfliktparteien eine weitere Kernaufgabe. Im Dezember 2019 wurde bekannt, dass sich die Bundesregierung nicht, wie von Frankreich gewünscht, am Aufbau einer internationalen Spezialkräfteeinheit für den Kampf gegen Islamisten in Mali beteiligen will. Im März 2020 wurde die europäische Spezialeinheit Takuba gegründet, die unter französischem Kommando ab Sommer 2020 die malische Armee beim Kampf gegen islamistische Gruppen unterstützen soll. Deutschland wird sich politisch an der Schaffung der neuen Sondereinheit beteiligen, aber keine Soldaten stellen. Im Juni 2020 beschloss der Bundestag eine erneute Ausweitung des Einsatzes der Bundeswehr in Mali. 

Eine Beilegung des Nordmali-Konflikts wird auch durch ein florierendes Schmuggelwesen erschwert. Neben Migranten und Waren werden auch Waffen und Drogen transportiert, wobei neue 

internationale Routen des Drogenschmuggels auszumachen sind. In 2009 erregte die Entdeckung eines zum Kokaintransport genutzten Flugzeugs aus Lateinamerika in der Wüste Nordmalis internationale Aufmerksamkeit. 

Eine verstärkte internationale Aufmerksamkeit erhielt der Konflikt in Nordmali seit über einem Jahrzehnt durch die islamischen Extremisten zugeschriebene Verschleppung ausländischer Geiseln. 

Die Freilassung eines in 2009 entführten Franzosen, und die mit ihr einhergehende Entlassung von in Mali verhafteten islamistischen Kämpfern, führte zu einer diplomatischen Krise mit Mauretanien. In 2010 kamen in Nordmali drei weitere europäische Geiseln frei, die von der AQMI unter anderem in Mauretanien verschleppt worden waren. Unklar ist, ob die AQMI für die Freilassung von Geiseln auch Lösegeld erhalten hat. 

In 2010 missglückte der Versuch einer französisch mauretanischen Kommandoeinheit, durch die Erstürmung eines AQMI-Lagers westlich von Timbuktu einen in Niger entführten Franzosen zu befreien. Kurze Zeit später meldete die AQMI die Ermordung der Geisel. Zwei entführte spanische Staatsbürger wurden hingegen nach  Zugeständnissen an die AQMI wenige Zeit später freigelassen. Unklar blieb über lange Zeit das Schicksal einer Gruppe von Ausländern (darunter fünf Franzosen), die in 2010 von der AQMI bei einem Überfall auf eine Uranmine in Nordniger verschleppt wurden. Es wird angenommen, dass die Geiseln, von denen die letzten erst Ende 2013 im mauretanisch-malischen Grenzgebiet freigelassen wurden, zumindest zeitweilig in Nordmali festgehalten wurden. Ein im Oktober 2016 in der  nigrischen Region Tahoua entführter US Amerikaner ist nach Einschätzung des nigrischen Innenministers nach Mali verschleppt worden. Im Juli 2017 ließ die AQMI einen entführten Schweden nach fünfeinhalb Jahren Geiselhaft frei. Im gleichen Monat kam auch ein in 2011 entführter Südafrikaner frei. Im März 2020 wurde die Freilassung von einer Kanadierin und einem Italiener gemeldet, die 15 Monate zuvor in Burkina Faso entführt worden waren. Im Oktober 2020 wurden im Austausch gegen 200 Islamisten und des Islamismus Verdächtigten zusammen mit dem  Oppositionsführer Soumaila Cissé auch eine  französische Staatsbürgerin und zwei italienische Staatsbürger freigelassen. Nach deren Freilassung befanden sich im Oktober 2020 noch immer fünf Bürger westlicher Staaten in der Hand von Extremisten in der Sahelzone, unter ihnen ein entführter deutscher Entwicklungshelfer. Zugleich wurde im Oktober 2020 bekannt, dass eine in 2016 in Nordmali entführte Schweizer Missionarin von der AQMI ermordet wurde. 

Die Texte stammen vom Länderportal der GIZ, welches vom Netz genommen ist. Verfasser ist Kai Uwe Seebörger. Die Urheber wurden informiert, dass auf meiner Tourismusseite für Mali die Inhalte veröffentlicht werden.

In 2011 misslang der Versuch einer französischen Spezialeinheit, zwei in der nigrischen Hauptstadt 

Niamey von der AQMI entführte französische Staatsbürger zu befreien. Die von ihren Kidnappern 

nach Mali verschleppten Geiseln starben bei der fehlgeschlagenen Befreiungsaktion.