Mängel in der Verkehrsinfrastruktur wirken sich sehr erschwerend auf die Entwicklung des Landes aus. Nach Ausbruch schwerer innenpolitischer Krisen in der Elfenbeinküste war die 650 km lange Eisenbahnlinie Bamako – Dakar (Senegal) zu einer zwischenzeitlich wichtigen Außenhandelsroute Malis geworden. Zugleich handelt es sich um die einzige Bahnlinie Malis. Der Betrieb dieser Linie ist jedoch mit einer Reihe ernster Probleme (zum Beispiel längere Betriebseinstellungen) konfrontiert, die ein bedeutendes Hindernis für die Realisierung wichtiger industrieller und bergbaulicher Investitionsvorhaben in Westmali darstellen.
Eine Eisenbahnlinie von Bamako nach Conakry (Guinea) ist in Planung. Der Bau dieses 900 km langen Verkehrsweges, für den die VR China in 2014 einen Großkredit zusagte, würde einen besseren Anschluss Malis an den Überseehafen von Conakry und erhöhte Rohstoffexporte ermöglichen.
Das malische Straßennetz hat eine Länge von über 21.000 km, von denen ca. 6.200 km asphaltiert sind. In den vergangenen 25 Jahren wurde der Ausbau der Straßenverbindungen nach Senegal, Guinea, in den westlichen Niger und Mauretanien mit Nachdruck vorangetrieben. Mit dem Bau neuer Fernstraßen soll unter anderem die Anbindung Westmalis sowie der Region Timbuktu verbessert werden. Geplant ist zudem der Bau einer Straße zwischen Bourem (nördlich von Gao) und der algerischen Grenze, welche die Anbindung Nordmalis sowohl an das nationale wie auch das algerische Straßennetz erheblich verbessern würde.
Ende 2015 wurde mit dem Bau der ersten Autobahn des Landes begonnen. Die 60 km lange Schnellstraße verbindet Bamako mit der Regionshauptstadt Koulikoro. Allerdings erscheint die Frage berechtigt, ob die zweifelsohne notwendige Verbesserung der wichtigen Verkehrsachse Bamako – Koulikoro nicht auch kostengünstiger, beispielsweise durch einen besseren Unterhalt der bestehenden Fernstraße und den Bau einiger Umgehungsstraßen, hätte erreicht werden können.
Im Umland von Bamako errichtet ein Logistikkonzern aus Dubai ein 1000 h großes modernes Containerumschlagszentrum. Von der Inbetriebnahme des Zentrums wird eine Vereinfachung und eine weitere Steigerung des zunehmenden Containerverkehrs auf der wichtigen Verkehrsachse Bamako – Dakar erwartet.
Auf den Fernstraßen werden Straßenbenutzungsgebühren erhoben, die dem Straßenunterhalt dienen. Bei der Mauterhebung und der Verwendung der Einnahmen scheint es jedoch bisweilen zu Unregelmäßigkeiten zu kommen. Viele Straßen und Pisten weisen auch als Folge von unzureichendem Unterhalt und Überladung von LKW weiterhin eine schlechte Qualität auf, was Überlandtransporte erheblich erschwert. Ein weiteres wesentliches Problem stellt die Erhebung illegaler Abgaben an Straßenkontrollposten dar. Schifffahrt ist auf den Flüssen Senegal und Niger nur während einiger Monate in der Hochwassersaison möglich. Eingesetzt werden in erster Linie lokal gefertigte Holzkähne.
In Bamako befindet sich der größte internationale Flughafen des Landes, der in den vergangenen Jahren umfassend ausgebaut und modernisiert wurde. Es ist geplant, dass der Flughafen in Zukunft auf er Grundlage des Prinzips Public Private Partnership von einem Privatunternehmen betrieben wird.
In 2011 wurde der Ausbau des Flughafens der Regionalhauptstadt Kayes zu einem internationalen Flughafen abgeschlossen. Hierdurch wurde, zumindest zeitweilig, die Erreichbarkeit weiter Teile Westmalis erheblich verbessert. Im November 2019 begannen die Bauarbeiten für einen neuen internationalen Flughafen in der Regionalhauptstadt Kidal. Von der Realisierung des Projekts wird eine Verbesserung der Erreichbarkeit von Teilen Nordmalis erwartet. Die Fluggesellschaft Air Mali flog bis zur Einstellung ihres Flugbetriebes Ende 2012 eine Reihe von Zielen im In- und Ausland an. Die Flughäfen in Mopti/Sévaré, Timbuktu, Gao und Kayes wurden bis zum Ausbruch des jüngsten Konfliktes in den Wintermonaten auch von europäischen Charterlinien angeflogen, die insbesondere von ausländischen Touristen genutzt wurden. Mit Sky Mali nahm im September 2020 eine neue Fluggesellschaft ihren Betrieb auf, die von einem Investor aus Abu Dhabi finanziert wird.
Die Texte stammen vom Länderportal der GIZ, welches vom Netz genommen ist. Verfasser ist Kai Uwe Seebörger. Die Urheber wurden informiert, dass auf meiner Tourismusseite für Mali die Inhalte veröffentlicht werden.